Was ist Six Sigma?

Six Sigma ist ein Tool zur systematischen Prozessverbesserung, dass durch seine strukturierte Vorgehensweise für nachhaltige Verbesserungen sorgt. Die Vorgehensweise bezeichnet man in Six-Sigma Projekten als DMAIC-Methodik. DMAIC steht für Define, Measure, Analyze, Improve und Control. Mit Hilfe der DMAIC-Methodik können bestehende Prozesse in Bezug auf Effizienz, Produktivität und Kosten analysiert und verbessert werden.

Um diese Verbesserungen zu erreichen, müssen Methoden und Tools eingesetzt werden um die Sicherstellung der Umsetzungen zu gewährleisten.

DMAIC-Zyklus, bestehend aus:
1. Define
2. Control
3. Measure
4. Analyze
5. Control
6. Gehe wieder zu 1.
Der DMAIC Zyklus

Six Sigma Tools

1. SIPOC

Der SIPOC ist ein sehr hilfreiches Tool, dass häufig angewendet wird, um Prozesse in ihren einzelnen Bestandteilen darzustellen. SIPOC steht für: Supplier, Input, Process, Output, Customer. Dieses Analyseinstrument dient zugleich zur Identifikation des Wertschöpfungsprozesses vom Lieferanten bis zum Kunden. Ebenfalls erhält man einen schnellen und einfachen Überblick über die Prozessbeteiligten.

SSupplier: ZuliefererLieferant intern oder extern, Serviceanbieter
IInput: EingangsgrößenProzess benötigt Eingangsgrößen: Rohstoffe, Vorprodukte und Informationsobjekte
PProcess: ProzessStart- und Endterminfestlegung, Durchführung der Aufgaben, Umwandlungen Input / Output
OOutput: ErgebnisseErgebnis des Prozesses oder Ausgangsgröße, z. B. Dienstleistungen
CCustomer: KundeEmpfänger bzw. der Kunde des Prozessergebnisses.
Aufbau eines SIPOC

Wenn die Punkte ausführlich abgearbeitet sind und die Prozesse definiert und beschrieben, kann man die Kundenanforderungen festhalten. Die Voice of the Customer (VOC) ist der Grundstein der Prozessanalyse und Optimierungsmaßnahmen.

2. Critical to Quality (CTQ)

In jeder Six Sigma-Analyse sollte ein Messsystem enthalten sein. Durch die Messungen ist die Entwicklung der Leistungen zu erkennen und sie lässt sich mit den gewünschten Verbesserungszielen vergleichen. Zudem lassen sich dadurch auch neue Verbesserungsprojekte identifizieren. CTQ kommt aus dem englischen und bedeutet „Critical to Quality“, was so viel wie Ermittlung von kritischen Qualitätsmerkmalen bedeutet. Die Messungen werden in verschiedenen Bereichen wie z.B. Prozesse, Produkte oder Systeme, bei welchen sich auf Kundenwünsche spezialisiert wird, genutzt. Um die qualitätskritischen Merkmale zu identifizieren müssen folgende Arten beachtet werden: kundenkritische, prozesskritische und vorgabenkritische Merkmale. Das Ziel der CTQ-Analyse ist die Umwandlung von ungefilterten Kundenaussagen in messbare Kundenbedürfnisse.

3. Ishikawa-Diagramm

Das Ursachen-Wirkungsdiagramm Ishikawa dient bei der Problemanalyse und vereinfacht die Erkennung der wahrscheinlichsten Ursachen zur Beseitigung des Problems.

Das Ishikawa-Diagramm wird mit Hilfe der 6 M-Fragen erstellt. Zunächst beginnt man mit einer Ideensammlung und ordnet die passenden Ursachen den einzelnen Ursachen-Kategorien zu. Bei der Zuordnung muss jedoch auf die Verzweigung der Ursachen geachtet werden, da sich die Ursachen nochmal in die Bereiche Einzelursache, Hauptursache oder Nebenursache unterteilen lassen, um im Nachhinnein eine übersichtliche Zuordnung der Ursachen des Problems zu erkennen.

Six Sigma Trainingskonzept

Theoretisches Training

In Six Sigma Schulungen haben die Teilnehmer die Möglichkeit die theoretischen Grundlagen der Six Sigma Methodik an Hand von simulierten Prozessen kennenzulernen und zu analysieren. Um dies zu veranschaulichen werden immer wieder kleine Planspiele durchgeführt um den Teilnehmern die Vorteile der Six Sigma Methodik so nah wie möglich zu bringen.

Umsetzung im Projekt

Des weiteren haben die Teilnehmer sogar die Möglichkeit die Inhalte des Trainings direkt mit eigenen Projekten zu verknüpfen. So ist es nicht unüblich, dass in Six Sigma Trainings direkt an Fallbeispielen der Teilnehmer gearbeitet wird um die Six Sigma Vorgehensweise und deren Auswirkungen auf den Prozess so anschaulich wie möglich zu machen.

Belt-Konzept

Zur erfolgreichen Umsetzung von Six Sigma in Unternehmen muss eine klare Rollenverteilung definiert sein. Diese Rollen stehen unter anderem für bestimmte Aufgaben, Befugnisse, Verantwortlichkeiten und Anforderungsprofile.

White und Yellow Belts

Yellow und White Belts beteiligen sich beim Verbesserungsprozess. Sie werden als Fachexperte in Six Sigma-Projekten angesehen und können ihre Erfahrungen in Verbesserungsprojekte mit einbeziehen. Zudem wird mit ihrer Mitarbeit in Six Sigma-Projekten die Identifikation der Verbesserung gefördert. Es ist wichtig, dass sie die Anwendung der Six Sigma Werkzeuge verstehen. Anwenden müssen sie diese nicht, da es über ihnen Vorgesetzte gibt, die diese Aufgabe ausführen. Der Unterschied zwischen den White und den Yellow Belts liegt in der Ausbildungsdauer und es ist eine Abschlussprüfung vorgesehen. White Belts erhalten eine Ausbildung, die etwa einem halben Tag entspricht. Die Yellow Belts hingegen erhalten eine zweitätige Ausbildung mit abschließender Abschlussprüfung, an der sie teilnehmen müssen.

Green Belts

Green Belts sorgen dafür, dass die Verbesserungen im Unternehmen zu realisieren sind. Hierfür ist eine grundlegende Ausbildung notwendig, die innerhalb von bis zu zehn Tagen absolviert werden muss. Die Ausbildung liegt im Bereich der Six Sigma Werkzeuge und Methoden. Diese ist im Vergleich zu den Black Belts weniger umfangreich. Deshalb ist der Einsatz von Green Belts für weniger komplexe Aufgabenstellungen bestimmt. Sie erhalten keine vertiefte Ausbildung in statistischen Methoden und des Verbesserungsmanagements. Green Belts werden für rund ein Viertel Ihrer Arbeitszeit für Six Sigma-Projekte freigestellt und von erfahrenen Black Belts und Master Black Belts während ihres ersten Six Sigma-Projektes begleitet und unterstützt.

Black Belts

Black Belts sind Verbesserungsexperten und stehen dem Unternehmen zu 100 Prozent in Six Sigma-Projekten zu Verfügung. Sie sind in einem Projekt für die Überwachung des Fortschritts und des Budgets von Six Sigma-Projekten zuständig. Weiterhin trägt er die Verantwortung für die Projektdokumentation, führt Schulungen für die Green Belts und andere Mitarbeiter im Unternehmen durch und unterstützt sie bei der Anwendung der Six Sigma-Tools. Des Weiteren stellen sie im Six Sigma-Projekt die systematische Vorgehensweise anhand von Six Sigma und das Anwenden der Six Sigma-Werkzeuge sicher. Zudem sind sie für die Einhaltung der Projekttermine, Kosten und die geplanten Ressourcen verantwortlich. Die Black Belt Ausbildung umfasst 20 Tage, die in vier mal fünf Tage und in einem Zeitraum von mehreren Monaten untergliedert ist. In der Ausbildung werden den zukünftigen Black Belts theoretische Grundlagen vermittelt, die ausbildungsbegleitend in der Praxis angewendet werden. Im weiteren Verlauf der Ausbildung haben die zukünftigen Black Belts die Chance ihre Vorgehensweise, die resultierenden Ergebnisse und die gemachten Erfahrungen dem Trainer und den anderen Teilnehmern zu präsentieren. In dieser Präsentation können sich die angehenden Black Belts Feedbacks der Trainer und Teilnehmer bezüglich der Projektabwicklung und dem Einsatz von Werkzeugen einholen. Durch diesen Erfahrungsaustausch erhalten die Black Belts das Verständnis und die Sicherheit für die Anwendung der Six Sigma-Tools.


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